Chronik

Die Chronik der Bereitschaft 3 - Lechhausen/Hochzoll

Was darf nicht fehlen? Geschichte, wobei es auch spannend sein kann die Entwicklung zu kennen und wie alles ins Rollen kam.

Henry Dunant spielt dabei eine große Rolle. Hier wird er nur kurz erwähnt (bei uns wirst du ihn ausführlich kennenlernen), aber nun starten wir.

Eine kurze Übersicht über den Werdegang der Lechhauser und Hochzoller Sanitäter:

Am 09. Mai 1888 trafen sich 23 Männer aus dem damalig noch selbstständigen Lechhausen und beschlossen einen Sanitätszug zu gründen.

Als Übungslokal wurde das Gasthaus Floßlände ausgesucht. Dort wurde am 16. Mai 1888 die Wahl einer Führung durchgeführt.

Max Wegmann gewann die Wahl und die Gründungsmitglieder gelobten einen Teil ihrer Freizeit, im Sinne Henry Dunants und zum Wohle ihrer Mitmenschen zu opfern.

Was nun fehlte war der Segen der obersten Instanz, des Kreisausschuss‘ von Oberbayern des Bayerischen Landeshilfevereins vom Roten Kreuz. Die Genehmigung wurde am 31. Januar 1902 erteilt.

Damals wie heute bestand für die frischgebackenen Lechhauser Sanitäter die Aufgabe darin, einen Krankentransport zu ermöglichen, sowie die sanitätsmäßige Betreuung von Festlichkeiten, Sportereignissen und allgemeinen Wachen.

Die beiden Kriege rissen große Löcher in die Reihen der Sanitäts-Kameraden. Viele, die eingezogen wurden, kamen nicht mehr zurück. An die Daheimgebliebenen stellte gerade der letzte Weltkrieg der Jahre 1939 – 1945 sehr hohe Anforderungen. Viele Lazarettzüge mussten entladen werden und unzählige Opfer mussten nach den schweren Bombenangriffen mit den primitivsten Mitteln ärztlich versorgt und betreut werden. Es gab für die Helfer keine freien Minuten mehr, sie waren körperlich sowie psychisch am Ende. Die Verletzten schrien und bettelten, konnten die Schmerzen nicht mehr aushalten. Viele schildern noch heute die Schreie, die durch Mark und Bein gingen. Bilder, die man sich heute nicht vorstellen kann, bzw. auch nicht möchte.

Ein Kamerad wäre hier ganz besonders hervorzuheben. Es ist unser Kamerad Leonhard Rathgeber, der leider schon 1972 verstorben ist. Er war in der schwersten Zeit von 1942 – 1952 Zugführer. Die wenigen Freiwilligen, die in der Heimat bleiben durften, hielt er während der gesamten Kriegszeit zusammen. Nach dem Krieg leistete er immense Wiederaufbauarbeit. Er war bei allen Lechhausern als Sanitäter beliebt. Er bekam dort den Spitznamen „Schnurrant“. Bei der Kreiskolonne und beim Kreisverband, als Sammler und Organisator war er nicht wegzudenken. In der ganzen Zeit hatte er seine Ehefrau Anni und seinen treuen Begleiter, seinen Hund, immer an der Seite.

1952 – 1955 war sein Nachfolger Bayerl der neue Zugführer. Über ihn gibt es nicht viel zu berichten.

In der Zeit von 1955 – 1967 regierte beim Zug Lechhausen allerdings ein recht ehrgeiziger und energischer Zugführer – Kamerad Josef Bardon. Er brachte den Zug auf einen sehr hohen Ausbildungsstand. Ab hier gab es auch geregelte Ausbildungen im Roten Kreuz.

Kamerad Rudolf Lauber war von 1967 – 1969 sein Nachfolger. Lauber wurde dann zum Kreiskolonnenführer gewählt. In den Jahren 1972 – 1976 wurde der Zug Lechhausen von Kamerad Felix Förster geleitet bis er dann 1976 zum Kolonnenführer ernannt wurde.

Der Zug Lechhausen gehörte bis 1973 zur Sanitätskolonne 3 in Augsburg-Stadt. Da diese Kolonne aber zu groß wurde, sie bestand damals aus den Zügen Lechhausen, Hochzoll, Pfersee und dem Zug 1-Stadtmitte, wurden daraus zwei Kolonnen. Somit entstand 1973 dann Lechhausen – Hochzoll als eigene Sanitätskolonne.

Im Rahmen der Strukturreform des Roten Kreuzes wurden Frauen und Männer zu einer Bereitschaft zusammengefasst und bildeten seither gemeinsam die Bereitschaft 3.

In den nächsten Jahren folgten: Helmut Salzbrunn, Felix Förster, Rainer Irlsberger, Engelbert Mayer, Christian Kohler, Reiner Furmanek, Elke Thiergärnter. Das Wort „Kolonnenführer“ wurde im Laufe der Zeit durch den „Bereitschaftsleiter“ ersetzt. Hier zu erwähnen ist Harald Rogner gefolgt von Michael Driendl, der das Amt für fast drei Wahlperioden übernommen hatte. Zum Ende seiner letzten Wahlperiode trat Peter Uhl für die letzten ca. 1,5 Jahre für ihn kommissarisch ein. Bei der nächsten Wahl wurde Michael Paulus Bereitschaftsleiter, nach 1,5 Jahren bis heute hat Tobias Eigl das Amt inne.

Die Jahre 2001 und 2002 waren für die Sanitäter/innen von Lechhausen und Hochzoll zwei ganz besondere Jahre. Zum einen konnte die Bereitschaft im Jahre 2001 ihre eigenen Räumlichkeiten im neuen Stützpunkt des Kreisverbandes Augsburg-Stadt an der Berliner Allee beziehen. Bis heute ist dort unser Mittelpunkt und unser Stüberl ist durchaus bekannt. Engelbert Mayer hat das Stüberl aufgebaut und es wird nach wie vor bewirtet und man trifft sich mit den Kameraden und hat eine harmonische schöne Zeit dort. Außerdem wurden für die Kamerad/innen der zwei Jahrzehnte lang gehegter Wunsch erfüllt, einen Ort für das kameradschaftliche Beisammensein zu haben. Und als Höhepunkt konnte die Bereitschaft im September 2002 ihr 100-jähriges Bestehen feiern!

Im Dezember 2019 brach in China eine Lungenkrankheit aus, ausgelöst durch ein neuartiges Coronavirus. Ende Januar 2020 wurde der erste Fall in Deutschland bekannt. In einer Zeit voller Unsicherheit und Herausforderungen trat die Bereitschaft 3 mutig auf den Plan, um den Menschen beizustehen und ihnen in der Coronavirus-Pandemie eine helfende Hand zu reichen. Diese außergewöhnliche Periode brachte nicht nur unerwartete Schwierigkeiten mit sich, sondern auch die Gelegenheit, Solidarität und Mitgefühl zu zeigen. Hier unterstützten unsere Helfer das BRK fleißig bei dem Betreiben einer Teststation auf dem Plärrergelände, um den Menschen vor Ort eine sichere Möglichkeit zur Durchführung von COVID-19-Tests zu bieten. In dieser Zeit mussten auch viele geplante Dienste ausgesetzt werden. Dennoch ließ die Bereitschaft keinen Stillstand zu. Sie organisierten die ersten Online-Schulungen, um das Team auf dem neuesten Stand der Pandemieprotokolle zu halten, und schufen neue Möglichkeiten für virtuelle Treffen und Weiterbildungen.

Wenn wir uns an diese nun schon historische Zeit zurückerinnern, werden wir die Bereitschaft 3 als leuchtendes Beispiel dafür sehen, wie eine Gemeinschaft zusammenkommen kann, um Krisen zu bewältigen. Die Bereitschaft hat uns gelehrt, dass mit Menschlichkeit, Entschlossenheit und Zusammenarbeit jede Herausforderung überwunden werden kann. Die Geschichte unserer BRK-Bereitschaft wird für immer ein Zeugnis der Stärke und des Mutes sein, den wir als Gemeinschaft gezeigt haben.

Jetzt bist du aufgeklärt über die Geschichte von der Bereitschaft 3.

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